Große Freude: Das 2022 fertiggestellte Foyergebäude der Internationalen Stiftung Mozarteum ist gestern in Wien mit dem Staatspreis Architektur 2023 ausgezeichnet worden.
Pressemitteilung der Internationalen Stiftung Mozarteum, 8. November 2023
Dieser Preis wird vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft seit 2000 ausgelobt mit dem Ziel, architektonische Projekte im Bereich der gewerblichen Wirtschaft auszuzeichnen, die wichtige Akzente und Impulse setzen. Von der Jury bewertet werden die architektonische Qualität, der Bezug zur Umgebung, Innovation, die Nutzerqualität, die Qualität der Umsetzung und der schonende Umgang mit Ressourcen. Das neue Mozarteum-Foyergebäude konnte hier in der Kategorie „Dienstleistung“ punkten. Dieser Preis geht gleichermaßen an das Architektenteam Maria Flöckner und Hermann Schnöll wie an die Bauherrin, die Internationale Stiftung Mozarteum.
Die Jurybegründung: Die „MOZARTEUM FOYERS“ überzeugen als beispielhaftes Projekt für die Revitalisierung und Modernisierung einer Kulturinstitution. Der bauliche Eingriff in den Bestand strahlt moderne Leichtigkeit aus. Kluge architektonische Gesten schaffen eine selbstverständliche Orientierung im gesamten räumlichen und funktionalen Kontext; die räumliche Ergänzung ist modern und innovativ und stellt die Besucherinnen und Besucher sowie das Konzerterlebnis in den Mittelpunkt.
Stiftungs-Präsident Johannes Honsig-Erlenburg hat den Preis zusammen mit dem Architektenteam – Maria Flöckner und Hermann Schnöll – in Wien entgegengenommen: „Mit dem Bau des Foyergebäudes ist ein jahrelang gehegter Herzenswunsch und ein Meilenstein in der über 140- jährigen Geschichte der Stiftung Mozarteum in Erfüllung gegangen. Umso mehr freut es mich, dass die Stiftung zusammen mit dem Architektenteam diese Auszeichnung erhalten hat. Wir, vor allem Maria Flöckner und Hermann Schnöll, konnten es zunächst nicht glauben. Das kleine Zweimann/frau-Team hat die Herausforderung, das alte Mozarteum neu zu verbinden, vorbildlich gemeistert – verdiente Preisträger, zusammen mit der Stiftung Mozarteum! Besonders ist auch, dass das Foyergebäude in der Kategorie ‚Dienstleistung‘ ausgezeichnet wurde. Das wertet unseren Zugang zu den Besucherinnen und Besucher im Mozarteum auf, ein Aspekt, der uns wichtig ist und von der Jury auch so erkannt wurde. Es ist auch keine Alltäglichkeit, dass die Stiftung Mozarteum für Innovation auf dem Gebiet der herausragenden Architektur ausgezeichnet wird. Das hatten wir noch nie!“
Erich Marx, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Mozarteum, fügt hinzu: „Es war höchst an der Zeit, den Pausenkomfort für unsere Besucherinnen und Besucher zu verbessern und wir wollten dafür nichts Banales bauen, sondern einen zeitgenössischen architektonischen Akzent setzen.“
Das Architektenteam –Maria Flöckner und Hermann Schnöll – ergänzt: „Ganz besonders freut es uns, dass der zunächst abstrakte Gedanke eines begehbaren, lichtdurchfluteten Instrumentes in der engen Fuge zwischen beiden Mozarteumshäusern Wirklichkeit werden konnte und die Atmosphäre und Kraft des Ortes allgemein auf so positive Resonanz stößt.“
Die Internationale Stiftung Mozarteum gratuliert den weiteren Staatspreisträgern 2023: „IKEA Wien Westbahnhof“ in der Kategorie „Produktion/Handel“, „Future Art Lab der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien“ in der Kategorie „Verwaltung/Forschung“ und dem „MED CAMPUS Graz“ als Sonderpreisträger.
Von der Idee bis zur Fertigstellung und Nutzung
Erste Ideen und Vorstellungen für ein neues Pausenfoyer im denkmalgeschützten Mozarteum kamen bereits 2014 anlässlich des 100 Jahr-Jubiläums des Mozarteums auf. Die konkreten Planungs- und Vorbereitungsarbeiten starteten 2016 und mündeten 2017 in einen zweistufigen internationalen Architektenwettbewerb, zu dem insgesamt 18 Architekturbüros von London bis Tokio eingeladen wurden. 2018 fiel die einstimmige Entscheidung der Jury auf den Entwurf des Salzburger Architektenteams Maria Flöckner und Hermann Schnöll. 2019 erfolgten die Einreichplanung und 2020 dann die Bauverhandlung. Im September 2020 begannen die Bauarbeiten, die im Oktober 2022 abgeschlossen wurden. In zwei Jahren Bauzeit entstand im ehemaligen Innenhof des Mozarteums anstelle des alten Pausenfoyers ein großzügig dimensionierter, lichtdurchfluteter Raum, der die beiden Gebäudekomplexe funktional, aber architektonisch höchst ansprechend verbindet. 370 m2 gewonnene Fläche auf zwei Ebenen eröffnet neben der Pausenbewirtung nun vielfältige neue Nutzungsmöglichkeiten. Heute werden beide Foyers für zahlreiche Veranstaltungen genutzt, für Kongresse, Tagungen, Talks, Firmenevents, etc. – jedenfalls hat sich das Foyergebäude zu einer echten Begegnungsstätte für alle Salzburger:innen und Besucher:innen von außerhalb entwickelt.
Weitere Informationen: Christine Forstner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stiftung Mozarteum Salzburg, Tel.:+43 662 8894025, Mob.: +43 650 8894025, forstner@mozarteum.at, www.mozarteum.at
zur laudatio des staatspreises architektur 2023
zum projekt MOZARTEUM FOYERS