geschichte
typologisch gesehen stellt das salzburger künstlerhaus in dieser verbindung von ausstellungssaal und den umgebenden ateliers eine einzelleistung dar. das spannungsreiche gegenüber zweier funktionen, nämlich der privaten produktion und der öffentlichen präsentation von kunst, muss als eigentliche leistung von hyazinth michel gewertet und als sein individueller beitrag zur bauaufgabe „künstlerhaus“ gesehen werden.
unser konzept will an diese tradition anknüpfen und diese zeitgemäß vertiefen.
was ist künstlerhaus neu?
kompetenzzentrum für zeitgenössische kunst in salzburg
spannender ort zur auseinandersetzung mit kunst und theorie
vielfältige freizeitangebote für salzburgerinnen und touristinnen
der salzburger kunstverein hat im zusammenhang mit der renovierung des künstlerhauses ein neues nutzungskonzept entwickelt, das das künstlerhaus zum wichtigsten ort für die produktion, vermittlung und präsentation aktueller internationaler wie regionaler kunst und aller verwandten felder in salzburg machen wird. der lebendige diskurs zwischen den produzierenden aller sparten und dem publikum ist ein wichtiger schwerpunkt dieses programms. die über 600 mitglieder des salzburger kunstvereins bilden eine maßgebliche lobby für einen offenen, sich zeitgemäß erneuernden und gesellschaftsrelevanten kunstbegriff. als netzwerk von künstlerinnen, kunstpublikum und förderern, wissenschaft und politik bilden sie eine ideale plattform für die kommunikation aller beteiligten.
dieses konzept orientiert sich einerseits am allgemeinen trend einer konzentration und vernetzung im kulturbereich (vgl. kulturleitbild und kulturentwicklungsplan der stadt salzburg, 2001) und andererseits am bedürfnis der konsumentinnen nach einem breiten, vielfältigen und konzentrierten angebot. das ausstellungsgeschoss, in dem sich zur zeit außer dem großen ausstellungssaal und dem neu dazugekommenen ausstellungskabinett auch die büros des kunstvereins befinden, soll zunehmend ein öffentlicher bereich werden. durch den einzug verschiedener salzburger kulturinstitutionen entsteht eine geballte synergie, die allen zu gute kommt.
ziel
strategiesches ziel ist es die verbesserung und sichtbarmachung der position des künstlerhauses einerseits im lokalen salzburger kunstumfeld zu erreichen, und andererseits die bestehende position im europäischen vergleich der kunstvereine zu stärken.
erdgeschoss
das ausstellungsgeschoss soll weiter schrittweise als öffentlicher bereich gestärkt werden. die zentrale halle, ringgalerie und die anliegenden einrichtungen verschmelzen zu einem breiten kulturangebotsorganismus. mittelfristig sollen die ateliers durch kulturelle, kommunikative einrichtungen ersetzt werden. ersatzraum für ateliers soll in den obergeschossen geschaffen werden.
das frei werdende atelier neben dem café cult bringt als grosszügige vertikalverbindung (sicht, weg) die 3 hauptebenen aneinander näher, kann aber auch als erweiterung des cafécult, raum für kleine ausstellungen, vorträge, videovorführungen genutzt werden.
obergeschoss
ausstellung mit produktionsaspekten produktion mit ausstellungsaspekten
im obergeschoss ist baustrukturell erstrangiges ziel den ringgang zu öffnen. die gemeinsame zugänglichkeit aller ateliers dieses geschosses wird wieder erreicht.
auf dieser ebene zwischen ausstellungssaal (unten) und atelierhaus (oben) ermöglicht ein neu eingerichteter produktionssaal wahlweise „ausstellungen mit produktionsaspekten“ oder „produktionen mit ausstellungsaspekten“.
neben dem „konventionellen“ ausstellungsbetrieb (auch verkaufsausstellungen?) für die gastateliers und die kulturinstitutionen im haus ist hier eine nutzung beispielsweise durch die sommerakademie oder die verknüpfung mit anderen disziplinen/institutionen (workshopwochen) denkbar.
dach: atelierhaus
die ohnehin mit hohem sanierungsaufwand zu erneuernden ateliers (gesamte verglasung, oberlichte, dämmung) im bestehenden dachaufbau werden zu einem mehrgeschossigen atelierhaus umgebaut und erweitert.
erschlossen werden die neuen ateliers (8 einheiten je ebene) über einen außen liegenden und umlaufenden spiralgang. dieser von der produktionshalle aus begehbare raum verknüpft das atelierhaus mit der stadt (aussicht, einsicht). die distanz der ateliers zueinander achtet die intimität der künstler.
im sinne des programms des kunstvereines soll dieses atelierhaus dem austausch und der injektion von externen künstlerischen positionen (gastateliers) dienen.
untergeschoss
wieder ist es baustrukturelles ziel den ringgang zu öffnen.
die eingangssituation von der salzachseite soll unter miteinbeziehung der möglichkeiten des frei werdenden ateliers im erdgeschoss und der ehemaligen druckwerkstatt attraktiviert werden.
wegringe
durch die wiederherstellung der 3 wegringe über alle geschosse, ihrer verknüpfung über die bestehenden (2) und neu zu schaffenden vertikalräume (1) wird der öffentliche raum an die private produktion, ohne sie zu stören, herangeführt. die ringe sind bespielbarer raum (u.a. videoinstallation zu den einzelnen ateliers).
möglichkeiten im bauprozess
z.b. fassadengerüst, gerüstschutz („pariser pracht: wahre kunst am bau“)
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