der sechsgruppige kinder- und jugendhort taxham vom jungen architektenduo flöckner & schnöll gewann - gemeinsam mit architekt max rieders kindergarten in aigen - den landesarchitekturpreis 2000. die stadtgemeinde salzburg erhielt den bauherrn-preis 2000 der zentralvereinigung der architekten österreichs. den profit haben auch und nicht zuletzt die kinder und jugendlichen von taxham.
da die architekten bereits für den wettbewerb alle wesentlichen kriterien ausgearbeitet hatten, konnten sie dann ihre ideen ohne abstriche umsetzen. im dialog mit der leiterin des hortes, lieselotte gierlinger, kam es zu feinjustierungen.
die architekten setzten den hort als leichte "holzhaube" auf den bestehenden turnhallentrakt der volks- und hauptschule. im besten sinne "ökonomisch" spielte diese intelligente entscheidung den kostbaren schulhof frei. statt ihn zu verbauen, erhielt er regengeschützte bereiche unter den auskragungen des holzkörpers sowie ein neue gliederung: im spiel- bzw. pausenhof wurde ein kleiner hain mit duftenden sträuchern und essbaren früchten angepflanzt. verbindungstreppen öffnen den hof richtung wohnquartier, pfarrzentrum und zu den freizeiträumen.
primäres entwurfsthema war die "haube" als wärmende umhüllung des inhalts. dessen zentrum besteht in einer offenen halle und einer großzügigen raumfolge. sie hält - von einer differenzierten lichtregie mit oberlichten unterstützt - den kindern und jugendlichen eine vielfalt an bewegungsmöglichkeiten, ausweichwegen und rückzugsbereichen (nischen, matratzenlager u.ä) bereit. hinter transluziden glaswänden finden sich sanitärbereiche, werkraum und garderobe. der speiseplatz ist teil der hohen halle und dem bewegungsraum benachbart, nur durch glaswände getrennt.
warme zurückgenommene farbtöne sind mit holzwand und -decke aus birkensperrholz abgestimmt. die ruhigen und lichten sechs gruppenräume sind von der halle abschirmbar und vermitteln wohnatmosphä-re. sie sind jeweils angepasst an die altersstruktur der kinder. der ältesten altersgruppe (10 bis 14 jahre) wird ein raumkontinuum im turmförmigen bauteil angeboten.
frau gierlinger weiß die qualität der architektur sehr zu schätzen. die großzügigkeit der haupthalle wurde ihr und ihrem engagierten team zur herausforderung. um die optimalen gegebenheiten auch zu nutzen, wurde das pädagogische arbeitskonzept neu überdacht.
so wird eine öffnung der gruppen angestrebt. u. a. plant das team, bereiche außerhalb des gruppenraums in die gruppenbetreuung einzubeziehen. in weiterer folge soll gruppenübergreifendes arbeiten und spielen möglich werden.
dass sich aber schon heute die jugendlichen sehr wohl fühlen, ist daran spürbar, dass sie ihr haus in besitz genommen haben. damit wurde der anspruch des architektenduos, einen "sozialen und aktivitäten generierenden ort" zu schaffen, eingelöst.
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