11-13 // besucherzentrum der festung hohensalzburg im ehemaligen kapitelsaal // bauherrin: salzburger burgen & schlösser / a-5020 salzburg.
jeder ort hat seine geschichte.
dienstleistungszentrum der gegenwart für das kulturdenkmal aus der vergangenheit.
vorfahren und ahnen.
wahrnehmung der bestehenden stadtstruktur.
festungsblick und stadtblick.
visuelle wahrnehmung: „auf den ersten blick“.
keine übersetzungen, chiffren dürfen erforderlich sein.
erster versuch, november 2011
vitrine/
blick in das innere: das besucherzentrum in der vitrine blick aus dem inneren: die stadt in der vitrine.
um die transparenz und räumliche verschmelzung zu erreichen,
werden die nebenraumzonen zur bierjodlgasse entfernt.
unterstützung des offenen endes der rippendecke.
entkleidung/bekleidung/
der ehemalige kapitelsaal wird entkleidet, d.h. das historische
gemäuer des kapitelhauses und die stahlbetonrippendecke des
saales werden freigelegt.
die stirnwände und der hohlboden des saales werden bekleidet.
räumliche organisation/
dem geräumigen, zentralen besucherbereich liegen die 2 servicebereiche polar gegenüber:
servicebereich „kassen“ mit backoffice und sozialbereich, sowie
servicebereich „shop/cafeteria“. beide servicebereiche können
vom zentralen besucherbereich abgetrennt werden und bei bedarf
getrennt erschlossen werden.
der besucherbereich dient der orientierung über das angebot der festung, kann aufstellungsort für wechselausstellungen sein, oder lässt bei bedarf eine unabhängige saalnutzung zu (festspielzeit, spezielles angebot).
der hohlboden wird als zusätzlicher stauraum (schliesskästchen, sessellager, installationsraum) dienstbar gemacht, erschlossen über eine flache rampe, welche eine fuge zum alten gemäuer bildet. die ehemaligen saaltüren werden zu vitrinen umgebildet.
erinnerungen/
als anklänge und einblicke zum festungsbesuch werden im
zentralen besucherbereich „hörmuscheln“ an der freigelegten
wand des kapitelhauses und gegenüber am „stadtglas“ appliziert,
möglicherweise auch kleine peep-displays von stadtblicken.
in den hohlboden sind vesatzstücke aus den „tiefen der festung“
eingeglast.
materialität/
freigelegte bauteile unverfälscht und authentisch
hohlboden und unterstütungen schwarz gummiert.
stirnwände der 60er jahre bekleidet mit grossflächigen
bildsujets.
zweiter versuch, märz 2012
dritter (und letzter) versuch, mai 2013
rückwand ehemaliger kapitelsaal/
intensivierung des wandthemas (gartenmauer, stützmauer; noch sichtbar) aus der bierjodlgasse, welche den rückseitigen abschluss der hauserreihe kapitelplatz 3-6 darstellt.
stadtgefüge/
fuge zwischen wohnhäusern der festungsgasse und dem wandthema (bierjodlgasse), damit ablösung des „eckhauses“ vom „wandthema“ mit besucherzentrum.
das nun ehemalige eckhaus gleicht in seiner erscheinung, langes haus mit schmaler front, anderen, den platzbereich definierende einzelbauten. dadurch wieder durchlässigkeit zwischen stadt und festungsberg (wie in historischen darstellungen ersichtlich).
die fuge wird erzeugt durch abbruch des baufeldes bühnenberech.
fuge/
eingang in das besucherzentrum über diesen zwischenraum, eingang hinter der wandebene an der bierjodlgasse.
grünwand und gläserne wand zum innenraum des besucherzentrums hin. terrassennutzung für café im sommer.
innenraum besucherzentrum/
grundsätzlich ein 5-seitig umschlossener innenraum, sichtöffnungen in boden (geschichte), dach (licht/ggf. sicht festung), wände (arbeitsrecht, ggf. stadtsicht wie wohnhof, gasse, platz).
dach besucherzentrum/
entfernung der dachstuhlkonstruktion vom konstruktiven tisch, reduktion des häuslichen gehabes.
gründachkonstruktion mit integrierten dachdeckenverglasungen, erhöhte retention der dachwässer, verweis ursprüngliche gartennutzung.
behandlung putzwand bierjodlgasse/
das scheinbare ziegelgebäude verbirgt einen stahlbetontisch mit mauerwerksausfachung (diesem umstand wollen wir mit unseren massnahmen gerecht werden).
sichtbares verfüllen der aufzulassenden öffnungen.
die bestehende putzoberfläche soll partiell erodiert werden, sodass einerseits ein bestimmter informationsgehalt hinzugefügt (z.b. text/textur), andererseits die innewohnende, materielle struktur offengelegt/gezeigt (stadtarchäologie) wird.
das bestehende hausgesims soll den wandkörpern der bierjodlgasse angeglichen werden.
innenraumorganisation besucherzentrum/
analog dem ursprünglichen konzept bei etwas reduzierter fläche.
erhaltenswerte mauerreste/
den bestandsplänen entsprechend existieren alte mauern unterhalb dem strassenniveau bierjodlgasse in ihrer hangstützfunktion.
nach einem ausführungsplan wurde entlang des treppenabganges in das untergeschoss der bereich zwischen treppe und aussenwand (über der stützmauer) mit einer schachtwand raumhoch verbaut.
nur eine befundung vor ort kann endgültige klärung bringen.