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wohnen wüstenrot alpenstrasse

24 // wüstenrot wohnquartier alpenstrasse // 65 we / geladener realisierungswettbewerb / 3. preis / bauherr: wüstenrot wohnquartier alpenstrasse gmbh / gemeinsam mit hobby.a – wolfgang maul, salzburg / a-5020 salzburg.



100 jahre wüstenrot

soziale aufwertung von innerstädtischen hauptverkehrswegen
gesicht zur stadt, nutzungsangebote auf stadtebene

nachhaltige soziale räume
soziale grundrisse, soziale loggien, soziale erschliessung, barrierefreiheit, pluszone, haussalon

nachhaltige grundrisse
nutzungsneutralität, nutzungsvielfalt, wohnen & arbeiten, bedarfsgerechtigkeit, zukünftige nachnutzung, vergabefreundlichkeit

nachhaltige struktur
slim building

nachhaltige bauweise
hochwertiger holzbau, hochwertige schlanke stb- ft-stiegenhäuser

nachhaltige wirtschaftlichkeit
errichtung, betrieb

nachhaltiges energiekonzept
erdwärme, natürlicher sonnenschutz, sonnenkollektoren, brauchwassersammlung

nachhaltige mobilität
mobilitätswandel, s-link, um/nachnutzung des garagenvolumens

nachhaltiger freiraum
nutzbar versickerungsfähige freiflächen, minimierung der unterkellerung auf die hochbaufläche, wurzelraum für hohe schattenspendende alleebäume


die sechs an der alpenstrasse gereiht liegenden, kompakt punktuellen holzbaukörper bilden eigene thermische einheiten. verbunden sind sie über dazwischenliegende treppenräume (soziale erschliessung), welche als nachbarschaftliche bewegungs- und begegnungsbereiche dienen.

die 5,50 meter breite „pluszone“ („stadtloggia“, vertikaler garten) im westen und zur stark befahrenen alpenstrasse hin vorgelagert bildet eine individuell und gemeinsam nutzbare puffer- und zwischenzone.

pluszone STADTLOGGIA / vertikaler garten

auf der stadtebene verbindet jeder offene treppenraum der sozialen erschliessung ausserdem die „pluszone“ der stadtloggia mit dem „shared space“ an der schiffmanngasse.

in den oberen geschossen wird zwischen den treppenräumen und den wohnbereichen gemeinschaft und privatheit durch eine weitere, räumliche zone abgestuft, sodass sowohl ein soziales leben als auch geschützte privatheit gelebt werden kann: jeder wohnung ist eine verglaste loggia, gleich einem kleinen grünatrium oder „vorgarten“ vorgeschaltet, sodass nachbarschaftlichkeit aber auch „abstand“ gelebt werden kann. zusätzlich erweitert sich jede grössere wohneinheit (ab 3 zi wohnung) mit einer offenen loggia richtung treppenraum und schiffmanngasse (ruhige ostseite).

das clusterwohnen (wohngruppe, generationenwohnen), deren gemeinschaftliche wohnzone jeweils von treppenraum zu treppenraum reicht, kann gemeinschaft und nachbarschaft nach mehreren seiten leben, zusätzlich wird dieses durch eine eigene abgetrennte oder eingebundene garçonniere (betreuung, oma, …) ergänzt.

auf stadtniveau gelegene hohe studios öffnen sich nach beiden raumseiten und können daher sehr vielfältig genutzt werden: hier kann individuelles und gemeinschaftliches arbeiten mit wohnen (auf galerieebene/“mezzanin“ situiert) verbunden werden; es können aber auch kleinere oder grössere läden (raumachsen zusammenschliessbar) eingemietet werden.
die hausgemeinschaft findet an attraktiver stelle (og1 im kopfhaus) einen „haussalon“ für gemeinsame aktivitäten oder auch gäste. erdgeschossig könnte im kopfhaus das bisher im siedlungsgebiet versteckt gelegene stadtteilzentrum mit café seinen sichtbaren, neuen ort finden.



aus dem jurytext:
das äusserst konzeptionell und programmatisch entwickelt projekt sieht einen längsrechteckigen, linearen baukörper entlang der alpenstrasse vor, der sich aus sechs punktgebäuden mit jeweils dazwischenliegenden erschliessungskernen zusammensetzt. der stringente riegel wirkt als grossform und setzt die grossmassstäblichkeit der umliegenden gebäude an der alpenstrasse fort. […]
der den strassenraum definierende längsbau mit E+6 geschossen mit abstufungen an den ecken schafft durch die vorgelagerte zusätzlich begrünte schicht einen sehr interessanten räumlichen und funktionalen übergang zwischen aussen und innen. das gerüstartige regal mit glas- und polycarbonatteilen ist lärmschutz, schwellenraum, balkon, grünraum und erweiterte erschliessungsflächen. diese sogenannte stadtloggia stellt eine über die gesamte gebäudefront verbindende architektonisch belebte und begrünte klammer. im erdgeschoss bewirkt diese vorgelagerte zone einen arkadenartigen halböffentlichen bereich und schafft zusätzliche mehrwerte.

das projekt besticht aus landschaftsgestalterischer sicht durch die weitgehend nicht unterbauten freiräume, die einen grosskronigen baumpuffer zur alpenstrasse ermöglicht. das angebotene repertoire der freianlagengestaltung mit der allee, der fassadenbegrünung und den dachbegrünungen verspricht eine steigerung der biodiversität und einen beitrag zur naturnahen gestaltung der die wohnungen umgebenden flächen.
die privaten freiräume im „freiraumregal“ sind ein interessanter ansatz. im erdgeschoss sind wohn-/ arbeitsstudios mit galerien sowie ein kinderbetreuungsraum vorgesehen. […]
die wohnungslayouts sind weitgehend geprägt durch eine mittelzone mit erschliessung und nassräumen. sämtliche wohnungen sind in ost west richtung durchgesteckt. ein teil der wohnungen hat terrassen richtung osten. die erweiterten gangflächen und balkone an der alpenstrasse vergrössern den freiflächenanteil in den geschossen für die allgemeinheit. […]
an der alpenstrasse wird auf eine tiefgarage verzichtet, um gleichzeitig das untergeschoss klein zu halten und den wurzelraum für die grossen alleebäume effektiv zu erhalten resp. zu schaffen. stattdessen wird an der schiffmanngasse ein kleines parkhaus mit 2 unter- und 2 obergeschossen konzipiert, das längerfristig auch anders genutzt werden könnte. die jury würdigt die breite sichtweise, sieht jedoch aus heutiger sicht mehr nachteile, insbesondere räumliche, gesetzliche und wirtschaftliche. […]
insgesamt handelt es sich um ein sowohl städtebaulich als auch architektonisch und sozialräumlich sehr innovatives projekt, das ausgesprochene ortsspezifische und zukunftsweisende lösungsansätze aufzeigt. dabei wird insbesondere der umgang mit der begrünten und belebten raumschicht zur alpenstrasse, die sich als „sozialer zwischenraum“ mit dem baukörper verzahnt gewürdigt.

jury: elke delugan-meissl (vorsitz), olaf arne drehsen, hanspeter bürgi, michaela wolf, anna detzlhofer, stephan kunze, michael buttler, susanne riess hahn, brigitte feldhofer, martin güll.