20 // zauberflötenhäuschen // raumfassung im hof des mozart-wohnhauses / bauherr: internationale stiftung mozarteum / adresse: makartplatz 8, a-5020 salzburg.
1791
der kleine holzpavillon, in dem wolfgang amadeus mozart teile der „zauberflöte“ (kv 620) komponiert haben soll, stand ursprünglich in einem garten neben dem „freihaustheater“ (theater auf der wieden) in wien. dort wurde am 30. september 1791 „die zauberflöte“ uraufgeführt.
der legende nach soll der librettist emanuel schikaneder mozart dort festgehalten haben, um die zeitgerechte fertigstellung der „zauberflöte“ zu sichern. einer anderen anekdote zufolge soll mozart sich hier mit den sängern getroffen haben und teile der neuen oper geprobt haben.
1877
nach dem verkauf des grundstücks auf dem das häuschen stand, schenkte fürst starhemberg 1873 das zauberflöten-häuschen der internationalen stiftung mozarteum, die das häuschen anlässlich des ersten salzburger musikfestes 1877 von wien nach salzburg gebracht hatte und auf dem kapuzinerberg oberhalb des kapuzinerklosters auf einem freien hang nach dem zugang zum bergwald aufstellen ließ. dort war es jedoch dem langsamen verfall preisgegeben.
nach dem zweiten weltkrieg wurde es gründlich restauriert und am 6. mai 1950 an seinen heutigen standort im bastionsgarten beim mozarteum an der schwarzstrasse gebracht, wo es während der sommermonate juli bis august im rahmen der führungen durch das mozarteum besichtigt werden kann.
im zuge der neugestaltung der foyerzonen des mozarteums werden auch die gartenbereiche neufiguriert. der bastionsgarten, das heckentheater und die anbindung zum mirabellgarten werden zukünftig als freirräume sowohl einzeln, als auch gemeinsam bespielt werden können.
2020
nun soll das zauberflöten-häuschen an einen attraktiven standort im innenhof des mozart wohnhauses versetzt und neu plaziert werden.
wer vom markartplatz einen blick durch das strassentor bzw. die durchfahrt des mozart-wohnhauses in den innenhof wirft, wird eine neue hoffassung mit feinem dachring erkennen, die wie ein futteral den hofraum begrenzt. durch den abbruch des gartenstöckels entsteht ein leicht perspektivischer raum, welcher sich nach eintritt dem betrachter nach osten hin auftut.
mittig an dessen stirnseite steht das zauberflöten-häuschen unter der linde und wird von einem schmalen räumlichen ring (boden/wand/dach) umfasst. dieser monolithische ring aus weissbeton mit eingelegten pflanzen und blättern vermittelt zwischen naturraumattributen den kulturellen anspruch einer adäquaten raumfassung für das zauberflöten-häuschen.
das ringkonstrukt birgt und schützt vor sonne und regen sowohl die betrachter des zauberflöten-häuschens auf ihrem rundweg, als auch die museumsbesucher auf deren gang durch beide häuser.
materialien:
raumfassung aus weißzement, hoffläche unter dem zauberflöten-häuschen aus salzachflusssteinen.