Text: Tina Mott / MODULØR, #4 2023
Mutig und doch sensibel verwebt der neu geschaffene Verbindungsbau des Mozarteums nicht nur die beiden Volumen des bestehenden Ensembles, sondern zugleich das historische Erbe Salzburgs mit der Zukunft der Stadt.
Die respektvolle Zusammenarbeit verschiedener Akteure unter der Federführung des einheimischen Architektenduos Maria Flöckner und Hermann Schnöll zeigt, wie fruchtbar und bereichernd offen geführte Diskurse ohne Denkverbote auf architektonische und urbanistische Prozesse wirken können.
„Eine vermeintlich einfache Architektur, die sich als komplex und gut durchdacht erweist – ganz im Mozartschen Sinn!“ Johannes Honsig-Erlenburg, Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg bringt es treffend auf den Punkt. Nachdem die Verantwortlichen der international renommierten Institution sich fast 7 Jahre Zeit genommen haben, um die Vorbereitung, Planung und Umsetzung des kleinen, doch ausgesprochen heiklen Bauprojektes mit Ruhe und Bedacht anzugehen, ist es schliesslich vollbracht – und sitzt!
Bereits im Jubiläumsbuch, das 2014 zum Zentenarium des Bestandsensembles an der Schwarzstrasse publiziert wurde, hatte der musikbegeisterte Jurist am Ende des Bandes einige „Phantasien für die Zukunft“ des Hauses gewagt. Denn sowohl die gesetzliche Forderung der Barrierefreiheit als auch der lang gehegte Wunsch des Konzertpublikums nach einer grosszügigen Alternative für den beengten Pausenraum führten immer wieder zu Diskussionen im Vorstand über die Notwendigkeit baulicher Anpassungen.